KurzbeschreibungEin erfolgreiches Handelsunternehmen ist bei seiner internationalen Expansion auf schnelles Wachstum, Profit und schlanke Abläufe fixiert. Dabei tun sich Sicherheitslücken im Finanzbereich und bei der EDV auf. Ein findiger, krimineller Finanzdisponent, der sein Glück auf Kosten seines Chefs versucht, ist jedoch nicht das Vorbild des genialen Programmierers Mike, der bei einer Umstrukturierung des IT-Bereichs aufs Abstellgleis gestellt wird. Dazu erfährt er eine Mobbingkampagne gegen sich, die von seinem Chef angestachelt wird. Jahrelang kämpft er weiter um seine Anerkennung, und irgendwann schlägt der Programmierer zurück. Seine führungsstarke Frau Biggi, eine Bankerin, ist die Regisseurin einer gut organisierten Vergeltungsaktion. Die Angriffe eines anonymen Erpressers sorgen bei Mike zwar für Magengeschwüre, aber seine Frau kann dieser Unbekannte auch nicht aus dem Konzept bringen.
Ein „fiktiver Insiderroman“, der sich im Milieu eines Handelskonzerns in der Schweiz und an weiteren schönen Orten dieses beschaulichen Landes abspielt oder sich doch vielleicht wirklich abgespielt hat? |
Zusammen-fassung |
Die Handlungen dieser Geschichte spielen von 1981 bis 2004.
Mike wächst im Rheinland auf. Er ist ein sehr guter Schüler, aber ein Einzelgänger, der später Computer Wissenschaft studiert. Dabei lernt er Biggi kennen, die er jung heiratet. Ein international expandierender Handelskonzern in Düsseldorf stellt ihn nach seinem Studium als Programmierer ein und versetzt ihn bald in die Konzernzentrale nach Zug in die Schweiz. Wegen seiner Genialität überträgt ihm der Konzern sehr bald viel Verantwortung und komplexe Aufgabenstellungen. Er führt ein Spezialisten Team und genießt das volle Vertrauen seiner Vorgesetzten. Im Jahre 1981 unterziehen die Kaderleute der Konzern Finanzabteilung plötzlich der von Mike entwickelten Software eine strenge, mehrwöchige Kontrolle, ohne genau mitzuteilen, welche Fehler und Schwachstellen gesucht werden. Nur wenige Eingeweihte wissen, dass beim Jahresabschluss eine Millionenlücke entdeckt wurde. Mike ärgert sich über das Misstrauen der Finanzleute und erfährt etwas später, dass ein Finanzdisponent in Düsseldorf über 30 Millionen unterschlagen hat und mit der Beute verschwunden ist. Der Betrüger wird durch die Konzern-Revision in Südamerika gefasst, der Polizei übergeben und später zu fünf Jahren Haft verurteilt. Mike ist erleichtert, weil seine Software in Ordnung ist und nicht der Grund für das Desaster des schweigsamen Konzerns ist. Seine Vorgesetzten unterstützen Mike weiter, und er macht eine beispielhafte internationale Karriere als anerkannter Computer-Fachmann im Konzern. Doch als nach einer Strukturuntersuchung der IT-Abteilungen durch eine Unternehmensberatung der IT-Vorstand und auch Mikes direkter Vorgesetzter gefeuert werden, wird es für Mike ebenfalls ungemütlich. Es findet eine Umstrukturierung im IT-Bereich statt, und Mike bleibt mit einem kleinen Team nur noch die Verantwortung für einen winzigen Teil seiner bisherigen Aufgaben. Das Verhältnis von Mike zu seinem neuen Chef ist bald zerrüttet, zumal der ihn durch herabwürdigende Äußerungen mobbt. Auch die meisten Kollegen hänseln ihn mit dem Spitznamen „Dinosaurier der IT“. Mike bekommt Depressionen, und auch die aufmunternden Hilfestellungen seiner Ehefrau Biggi laufen ins Leere. Er ist unzufrieden und als Mobbingopfer träumt er davon, dass er die Erniedrigungen seinen Kollegen und Vorgesetzten irgendwie heimzahlen kann. Als ihn bei einer Weihnachtsfeier sein Vorgesetzter vor den Kollegen und dem Vorstandsvorsitzenden als Dinosaurier bezeichnet, der aufpassen muss, dass er nicht auch ausstirbt, fasst er den Entschluss sich an der Firma zu rächen. Eine Idee, die in der letzten Zeit gereift war, will er nun umsetzen. Er will durch eine geniale Software-Manipulation an die Millionen heran, die sich der Konzern durch brutale Lieferantenknebelverträge einverleibt. Seine Frau Biggi, die in Zug bei einer Bank als erfolgreiche Anlage- und Börsenberaterin arbeitet, unterstützt ihn bei der Planung einer Vergeltungsaktion, weil sie schon immer die Vision hatte, mit ihren eigenen Millionen an der Börse zu handeln. Der Plan ist nicht mit dem 30 Millionenraub zu vergleichen, denn er ist so sicher, dass sie es wagen wollen. Sie engagieren eine Büro-Service Firma in Zürich, der für sie eine neue, fiktive Firma vertritt. Der Plan geht auf, Mike manipuliert die Software, ohne dass irgendjemand merkt, dass nun wöchentlich Schecks an ihre „neue Firma“ gesandt werden. Der Betrug geht in die Millionen, doch je länger je mehr, zehrt die Angst an Mikes Magenwänden. Nach drei Jahren stellt Mike die Geldmaschine wieder ab, und er ist überzeugt, dass niemand im Konzern seinen Betrug entdeckt hat. Kurze Zeit später kündigt Mike, und sie ziehen wieder zurück nach Deutschland, ins beschauliche Badeweiler am Rande des Schwarzwalds. Auch Biggi hat ihren Job gekündigt und widmet sich mittlerweile nur noch der Vermehrung ihres eigenen Millionenvermögens. Als am Weihnachtsabend des Jahres 2001 ein anonymer Anruf kommt und sich dieses auch ein Jahr später noch einmal wiederholt, wissen Mike und Biggi, dass jemand ihren Betrug entdeckt hat. Doch wer ist der Erpresser, der sich mit Millionen an ihrem Coup beteiligen will? Sie vermuten, dass es Mikes Kollege Beat Odermatt ist, der auch Mikes Nachfolger als Abteilungsleiter wurde und seit ihrem Umzug nach Deutschland den sehr engen Kontakt, den beide Familien über Jahre gepflegt hatten, plötzlich abgebrochen hat. Beat musste irgendwie von den Manipulationen erfahren haben. Mike lebt wieder in Angst, und sein Magengeschwür macht ihm wieder Probleme. Biggi ist jedoch sehr nervenstark und will auch den konkreten Forderungen des Erpressers nicht nachkommen. Nach über zwei Jahren Angst nimmt Beat Odermatts Frau plötzlich wieder telefonisch Kontakt auf und teilt ihnen mit, dass ihr Ehemann Beat verschwunden ist. Mike bietet sofort Hilfe an und hofft, nun der Erpressungsgeschichte auf den Grund gehen zu können. Eine intensive Suche beginnt, doch er bleibt verschwunden, bis nach ein paar Monaten seine Leiche in einer Gletscherspalte gefunden wird. Beat Odermatt kann also nicht der Erpresser sein, denn auch nach Beats Tod geht die Erpressung weiter. So lange, bis Biggi eine Idee umsetzt, mit der sie den Erpresser doch noch loswerden können. |
Auszug |
Prolog
Weihnachten war für ihn zum Gräuel geworden. Das Wort allein regte ihn schon auf und ließ seinen Puls in die Höhe schnellen. Er konnte es einfach nicht ertragen, wenn jemand zum Beispiel sagte, ich wünsche mir das oder jenes zu Weihnachten oder bald kommt der Weihnachtsmann. Er hatte eine Antipathie gegen diesen bedeutenden, christlichen Feiertag und das Drumherum entwickelt. Seine Frau akzeptierte das, weil sie ihn liebte und in ihm immer noch den genialsten Informatiker sah, der er ja auch war. Sein Sohn wusste und ahnte nichts von seiner Phobie. Nicht, dass er ungern Geschenke machte oder selbst welche erhielt. Nein, das war es nicht. Es waren die Worte und Symbole von Weihnachten oder vom Weihnachtsmann, die er nicht leiden und irgendwann auch nicht mehr hören konnte. Und diese Phobie hielt über drei Jahre an und war dann jedoch auch plötzlich wieder verschwunden. |